Wie kann man Ursachen für Kosten- und Qualitätsprobleme in der Industrie systematisch aufdecken? Was bringt in diesem Zusammenhang Künstliche Intelligenz?
mts-Contech-Geschäftsführer Frank Thurner stellte auf Einladung von Professor Claus-Burkard Böhnlein am 17.11.2020 vor, wie man in acht Schritten zu den Fehlerursachen durchdringt und sie mithilfe der Methode Robust Design und angewandter KI beseitigt. Komplexe Wirkzusammenhänge, die auch erfahrene Ingenieure nicht mehr begreifen können, lassen sich dank der KI-Software Analyser® ermitteln. Praxisbeispiele aus den Bereichen Kunststoffspritzgießen und Verschraubungen veranschaulichten die Wirkweise und das wirtschaftliche Potenzial der Methode.
Dem corona-bedingt online stattfindenden Vortrag, der im Rahmen des Masterstudiengangs Management von Wertschöpfungsketten an der Hochschule Coburg stattfand, folgten 36 Teilnehmende. Sie nutzten die Chance, im Anschluss Fragen zu stellen. Die Spannbreite reichte vom Bezahlmodell für die Software bis zu der Frage, ob der Analyser® tatsächlich wie im gezeigten anonymen Praxisbeispiel bei nur 40 Stichproben und über 30 Variablen eine Vorhersagegenauigkeit von 80% Prozent erreichen kann. Antwort: Ja.
Am Schluss schlug Professor Böhnlein die Brücke von der KI zur Betriebsorganisation. Er ermutigte die BWL-Studierenden im Publikum, den methodischen Ansatz solcher KI-Systeme zu verstehen. Denn es sind auch völlig neue Anwendungsgebiete des Analyser® denkbar, etwa in der Medizin. Und darauf würden die problemorientierten Techniker oft nicht kommen.